Erfahrungsbericht von Martin Hüning, Malermeister und Inhaber des Unternehmens Malerbetrieb Hüning GbR
Im September 2019 wurde unser Malerbetrieb von einer jungen Familie aus dem westlichen Münsterland mit dem Anliegen einer Renovierung eines Giebels und den Windfedern ihres Holzblockhauses kontaktiert.
Die Fotos, die mir der Kunde mitgeschickt hatte, ließen mich stutzig werden. Man konnte erkennen, dass sich der vorhandene Anstrich von der Fassade abschälte. Dieser Zustand ist bei vielen Lasuranstrichen selten. Ich machte mit dem Kunden am Objekt einen Termin, um mir das Schadensbild genauer anzusehen.
Im persönlichen Gespräch vor Ort wurde mir berichtet, dass das Haus nun seit ca. 17 Jahren stehen würde und in dieser Zeit vier Renovierungen des Anstriches durchgeführt werden mussten. Das war immer ein erheblicher Kostenaufwand. Ich erfuhr, dass die verarbeiteten Materialien aus dem Hause „JOTUN“ kamen. Mit diesem norwegischen Hersteller hatten wir bis dato noch nicht zusammengearbeitet. Ich informierte mich zunächst bei meinen Lieferanten, um zu erfahren, welches Produkt in diesem speziellen Fall angewendet werden muss. Sämtliche Lieferanten gaben mir keine Freigabe, Ihre Produkte auf diesem Material zu verwenden ohne vorher den kompletten Anstrich zu entfernen. Daraufhin informierte ich mich bei der Firma JOTUN und kontaktierte den Gebietsleiter Herrn Dierkes, der uns dann in der Folge sehr gut begleitete.
Es waren verschiedene Komponenten die aufeinander einwirkten.
Nach den ersten Gesprächen erarbeitete ich einen Kostenvoranschlag für die Arbeiten, wie sie immer gemacht wurden: Die Renovierung des Giebels und der Windfedern mit einem Lasuranstrich. Die Ausgangssituation mit dem hellen Lasuranstrich würde eine ewige Baustelle bleiben. Ich lehnte also die Gewährleistung ab und wies den Kunden darauf hin – wie oben erwähnt – dass es immer wieder zu Schäden kommen und immer wieder Kosten entstehen würden.
Ich sage Ihnen ehrlich, ich habe nicht damit gerechnet, dass die Familie sich bei mir nochmal melden würde.
Anscheinend waren die Eheleute von der Ausarbeitung und auch der Ehrlichkeit des Angebotes so begeistert, dass wir nochmals einen Termin vor Ort machten, an dem auch Herr Dierkes teilnahm. Wir stellten uns den Fragen des Kunden und schlugen den beiden vor, vom lasierten Anstrich ganz weg zu gehen und zu einem deckenden Anstich zu wechseln.
Nachdem ich ein neues Angebot für das komplette Haus samt Carport kalkuliert hatte, meldete sich die Familie erst mal nicht mehr. Verständlich, da die Kosten den üblichen Rahmen sprengten. Schließlich bekamen wir den Auftrag für die Ausführung der angebotenen Arbeiten.
Um die Arbeiten fachgerecht und auch arbeitsschutzrechtlich vernünftig durchführen zu können, wurde das Haus zunächst von Malerbetrieb Hüning eingerüstet.
Danach wurden sämtliche Fensterbretter (Leibungsbretter) abmontiert, beschriftet und gelagert. Schutzmaßnahmen der Fenster, Pflaster usw. wurden durchgeführt, sodass mit der Reinigung des Holzwerkes begonnen werden konnte. Der alte Anstrich wurde geprüft und abblätternder Anstrich wurde bis auf das rohe Holz entfernt.
Wir wunderten uns schon, dass bei den Prüfungen doch immer wieder scheinbar intakte Anstriche entfernt werden mussten. Danach haben wir sämtliche Flächen mit „Jotun Kraftvask“ angelaugt, durchgebürstet und dann die Flächen mit klarem Wasser nachgewaschen.
Ein Zwischenschliff der rohen Holzstellen war nach der Trocknung des Holzes nötigt, da sich die Holzfasern der Balken durch die Feuchtigkeit aufgestellt hatten.
Anschließend wurden die rohen Stellen mit „Visir Oljegrunning Pigmentiert“ vorgestrichen. Dieser Anstrich musste vernünftig durchtrocknen. Die vorbereiteten Flächen wie Dachuntersichten, Fassade und auch Leibungsbretter wurden komplett mit „Jotun Jotaproff täckende Utegrund“ weiß vorgestrichen.
Dieser Anstrich nahm sehr viel Zeit in Anspruch, bis wir schließlich mit dem zweimaligen Endanstrich beginnen konnten. (Endbeschichtung Dachuntersichten und Leibungsbretter: „Jotun Demidekk Helmatt“ im Farbton 1001 (0502-Y) matt. Fassade: „Jotun Demidekk Helmatt“ im Farbton 1456 (1126-Y12R) „Demigul“ matt.)
Alle Anstriche wurden mit dem Pinsel ausgeführt, um ein sauberes Anstrichbild zu gewährleisten.
Für mich als Unternehmer bleibt nur zu sagen, dass ich froh bin, den Kunden vom ersten Tag an mit dem problematischen Zustand des Anstriches der Fassade seines Hauses konfrontiert zu haben. Es zeigt mir aber auch, dass es sich nicht lohnt, mit der Wahrheit hinter dem Berg zuhalten, auch wenn diese nicht immer ganz angenehm ist.
Den Mut, sich für ein komplett neues Erscheinungsbild des Hauses zu entscheiden, ist nicht selbstverständlich. Das Ergebnis lässt sich sehen und die Renovierungsintervalle werden durch die fachgerecht ausgeführten Arbeiten nun in weitaus größeren Abständen anfallen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei unserem Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen in uns und unsere Arbeit bedanken.
Ein weiterer Dank gilt auch der Firma JOTUN und dessen Außendienstmitarbeiter Herrn Dierkes, der uns mit viel Fachwissen und Tipps während dieses Projektes zur Seite gestanden hat.
Ihr Martin Hüning
Malerbetrieb Hüning GbR
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